Was bedeutet Euribor?

Der Euribor steht für den Euro Interbank Offered Rate und ist ein Referenzzinssatz, der den durchschnittlichen Zinssatz widerspiegelt, zu dem Banken im Euroraum bereit sind, sich untereinander Geld zu leihen. Er dient als wichtige Grundlage für die Festlegung von Zinssätzen für eine Vielzahl von Finanzinstrumenten und -produkten, wie beispielsweise Kredite, Hypotheken, Anleihen und Derivate.

Der Euribor wird täglich von einer Gruppe ausgewählter Banken ermittelt, die ihre Zinssätze für unterschiedliche Laufzeiten angeben. Die Ermittlung erfolgt auf Grundlage von Angeboten der Banken und spiegelt somit den aktuellen Zinsmarkt wider. Die wichtigsten Laufzeiten des Euribor sind 1 Woche, 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate und 12 Monate.

Der Euribor hat einen direkten Einfluss auf die Kosten der Kreditvergabe und die Renditen von Anlagen im Euroraum. Wenn der Euribor steigt, werden Kredite und Hypotheken teurer, während Anlagen mit variablen Zinssätzen höhere Renditen bieten können. Umgekehrt führt ein Rückgang des Euribor zu niedrigeren Kreditkosten und potenziell geringeren Renditen.

Der Euribor wird von vielen Akteuren im Finanzsektor verwendet, um ihre Zinsrisiken zu managen, Finanzprodukte zu bewerten und die Zinssätze für Kunden festzulegen. Da er ein marktüblicher Zinssatz ist, bietet der Euribor Transparenz und Vergleichbarkeit in der Finanzbranche.

Wichtige Begriffe:

• Referenzzinssatz: Ein Zinssatz, der als Grundlage für die Berechnung von Zinsen für verschiedene Finanzinstrumente verwendet wird.
• Hypothek: Ein Darlehen, das durch eine Immobilie abgesichert ist und zur Finanzierung von Immobilienkäufen verwendet wird.
• Derivate: Finanzinstrumente, deren Wert von einem zugrunde liegenden Basiswert abgeleitet ist, wie beispielsweise Optionen, Futures oder Swaps.